Hallo,

hier möchte ich Dir ein wenig mehr über mich und mein Leben erzählen.

Geboren wurde ich bei einem (illegalen) Hundezüchter in Rumänien. In meinen ersten Lebensmonaten habe ich eigentlich nur Schläge bekommen. Viel zu früh von unserer Mama getrennt habe ich mich mit meinen zwei Brüdern ganz klein gemacht um so den Tritten und Schlägen möglichst auszuweichen.
Hat aber leider nie geklappt.

Ich dachte mir damals nur, wenn mein ganzes Leben doch nur aus Schlägen besteht, wäre ich doch lieber garnicht auf dieser Welt.
Eine Bitte: Wenn Du dich für einen Hund von einem Züchter interessiert, schau bitte genau hin.

Eines Morgens aber wurden wir ganz früh geweckt und alle zusammen in einen engen Transporter geworfen.
Meine Güte, was hatten wir alle für eine Angst.
Es war stockdunkel und sehr kalt.

Wie ich später erfahren haben, waren wir auf dem Weg nach Belgien wo unsere neuen Besitzer viel Geld für uns zahlen sollten.

Aber was war das jetzt?

Der Transporter stoppte plötzlich und die Ladetür ging auf. Meine Brüder und ich rechneten wieder mit Schlägen.

Aber diesmal war alles anders.

Wir wurden behutsam aus dem Transpoter gehoben und das erstemal in meinem Leben wurde ich gestreichelt. Ich wusste dies  garnicht einzuordnen aber das Gefühl tat mir richtig gut.
Nach ein paar Stunden Autofahrt kammen wir schließlich im Tierheim Nürnberg an.
Hier gab es erstmal was zu essen. Meine Brüder und ich hatten auch einen Riesenhunger. Nach dem uns ein Tierarzt ganz vorsichtig untersucht hat konnten wir in unsere neue Herberge.
Es war etwas ungewohnt zu sehen wieviel unterschiedliche Hunde hier waren.
Aber unser Zwinger war wirklich o.k und das beste war,
es gab morgens was zu essen und keine Schläge mehr.

Meine Mom kommt

Dann kam der 30.08.2018. Diesen Tag werde ich nier vergessen, da ich hier das erste mal meine Mom Stacy gesehen habe. Ich war ganz alleine in unserem Zwinger, da meine beiden Brüder schon ein neues Zuhause gefunden hatten. Warum will mich denn keiner? fragte ich mich jeden Tag traurig.

Stacy nahm mich auf ihren Arm und ab da hatte ich nur noch einen Wunsch:

„Nimm mich bitte mit!“

Ich habe mich dann ganz einfach so doll ich es schaffte in ihren Arm geschuchelt, da konnte sie mich doch garnicht mehr loslassen!!

Sie sprach noch ein paar Dinge mit der Heimleitung welche ich nicht verstanden habe. Aber das wichtigste war, sie behielt mich im Arm und so gingen wir zu ihrem Auto. Tausend Gedanken flitzten durch meinen Kopf: „Bekomme ich jetzt etwa ein richtiges zu Hause?“, „Was erwartet mich?“
Ich weiß nicht mehr, was größer war, meine Angst oder meine Neugier aber auf jeden Fall hatte ich ganz viel Hoffnung.

Mein erster Tag mit Mailey

Ich kann mich noch ganz genau an meinen ersten Tag in meinem neuen Zuhause erinnern. Während der ganzen Autofahrt dorthin hatte mich Stacy’s Tochter Hailey auf ihrem Schoß und als wir ankammen hatte ich doch ein wenig Angst und wollte garnicht aussteigen.
Meine Mom setzte mich dann aber ganz vorsichtig auf den Boden und schon kam eine zweite Bulldoge auf mich zugelaufen. Oh je, was passiert denn jetzt mit mir?
Ich habe aber gleich gespürt, das sie es sehr gut mit mir meint.
Ich wurde kurz beschnuppert, ein Schleck durch mein Gesicht und schon hatte Mailey mich in ihr Herz geschlossen.
Nachher habe ich erfahren, das Mailey schon 10 Jahre alt ist und so wie ich als Welpe aus einem Tierheim zu meiner Mom gekommen ist.
Auch heute (Mailey ist mittlerweile 13 Jahre) wo ich diese Zeilen schreibe, ist sie meine beste Freundin.

Mein ersters Jahr

Ich glaube meine Mom hatte es mit mir in dieser Zeit nicht wirklich leicht. Ich hatte immer noch eine Menge Angst und wenn jemand den Boden fegen wollte, musste ich erstmal erkennen, dass mich mit dem Stiel wirklich keiner schlagen will.
Es hat ganz lange gedauert, bis ich wirkliches Vertrauen aufbauen konnte. Meine Mom hat mich dann immer ganz fest in den Arm genommen und mir ins Ohr geflüstert, das jetzt alles gut ist.
Das beste war, manchmal sind wir auch zusammen eingeschlafen und ich hatte sie ganz eng bei mir.

Heute

Heute bin ich eine stolze Bulldoge die mit allen vier Pfoten fest im Leben steht.

Meine Mom sagt zwar, ich hätte immer noch viel zu viele Flausen im Kopf. Nun gut, ich habe garkeine Ahnung was „Flausen im Kopf“ überhaupt bedeutet. Wenn Sie damit meint, ich soll keine Socken klauen und nicht immer wild durch die Wohnung rennen, dann habe ich halt diese Flausen, immer noch besser als Flöhe 🙂